Sonntag, 8. April 2018

Erotikbranche: Princess Angel - A Star is born






Es gibt einen neuen Stern, genauer ein Sternchen/Starlet, noch ge-nauer einen Engel am Himmel des Hardcore, der auf den schönen nom du guerre Princess Angel hört; manchmal auch umgekehrt Angel Princess geschrieben, womit sich allerdings ihr Agent, Studio, PR-Berater oder wer da zuständig ist keinen Gefallen tut, da das zu promotende Mädel dann rasch mit der gleichnamigen Barbiepuppe verwechselt wird. Dabei hat die adlige Newcomerin eine ganz andere Figur, nämlich viel mehr Oberweite Größe 38C und über-haupt etwas Babyspeck an den richtigen Stellen. Den Busen hat sie von Mutter Natur, die Pommes von Agrarfrost.

Seit Jahren gehen die Umsätze in der Pornobranche zurück. Die DVD- und Download-Anbieter sehen ihre Felle davonschwimmen, da ihre wertvollen Bilder und Filme bekanntlich zu einem großen Teil einfach auf Gratis-Netzadressen kopiert werden, Urheberrechtsschutz war gestern, könnte man meinen. Das waren noch Zeiten, als Alois Brummer den US-Pam- oder PamPam-Kinos mit einer eigenen Tamtam-Kinokette Paroli bot (kein Witz, nur manchmal getrennt geschrieben, Pam Pam bzw. Tam Tam), mittlerweile hat selbst der Beate Uhse Konzern die Waffen bis auf einige Tochterfirmen gestreckt.

Doch generell gibt die Intim-Industrie noch lange nicht auf, denn sonst würde sie in Newcomer wie Fräulein Angel kein Geld mehr investieren. Schließlich ist sie Jahrgang 1999, die Inves- titionen könnten sich also noch für lange Zeit lohnen. Die holde Maid hatte ihr Casting, jedenfalls das offizielle (siehe Bild links) erst im Februar und bisher gibt es dem Vernehmen nach erst zwei mittellange Filme mit ihr. Der Partner ist angeblich jeweils ihr Freund, das allerdings wird sie sich wohl abgewöhnen müssen, denn ganz ohne Abwechslung wird es mit der großen Karriere nichts werden. Wie so viele ihrer Kolleginnen stammt die neue 18jährige Pornobraut übrigens ebenfalls aus Tschechien (machen wir uns nichts vor: unsere deutschen Mädels waren und sind einfach zu verklemmt und zu spießig, Ausnahmen wie Christine Schwarz oder Vivian Schmitt bestätigten nur die Regel).

Vom Typ her ist Angel eher das sensible stille Wasser, und sollte der Regisseur bzw. Fotograf mal etwas mehr Action und Temperament von ihr




verlangen, kann sie beweisen, ob sie auch schauspielerisches Talent hat, was heute vor allem in den Marc Dorcel- und den Mario Salieri-Filmen gefordert wird. Und wer weiß, vielleicht gelingt ihr ja sogar der Sprung hin zu Mainstream-Rollen, so wie einst unserer Paradetürkin Sibel Kekilli, und sie jeden- falls hatte die große Schauspielkunst nicht gerade mit Suppenlöffeln gefressen. Wir wünschen der jungen Prinzessin viel Erfolg bei ihrem momentanen Karrierestart in einer delikaten, umstrittenen, jedenfalls nicht langweiligen Branche. Mit ihrer Traumfigur hat sie gute Chancen, zur Prinzessin der Herzen, der Männerherzen jedenfalls zu werden, und viele begeisterte Fanclubs werden schon bald in aller Herren Länder aus dem Boden schießen.



Filmwissenschaft

Auf ein Wort zur Verfügbarkeit alter Spielfilme. Es ist und bleibt eine Schande, dass man als normaler Filminteressierter ausländische Internetseiten besuchen muss, vor allem natürlich englischsprachige und französische, will man sich über Aspekte der deutschen Filmgeschichte informieren oder gar bestimmte Filme für die private Sammlung erwerben. Egal ob 20er Jahre, NS-Filme oder Fassbinder, DVDs und preiswerte Download-Möglichkeiten gibt es oft genug nur in anderen Ländern, dort befassen sich die Historiker intensiver mit der deutschen Filmgeschichte als die Deutschen selbst. Zwar ist es nicht mehr ganz so schlimm wie früher, die Wende hin  zum Besseren beförderte vor allem der frühere Kulturstaatsminister Bernd Neumann, der zufällig ein großer Filmfan war.

Aber beispielsweise die Tatsache, dass das Berliner Filmmuseum seine Kopierstrecke für 35mm-Material stillgelegt hat und nur noch digital umkopiert, ist schon ein Armutszeugnis für eines der reichsten Länder der Welt. Das Argument der schwindenden Anzahl traditioneller Abspielstätten ist keines; hier geht die technische und ästhetische Seite einer ganzen kunstgattung vor die Hunde, allein schon weil das digitale Filmbild einfach steriler ist und wirkt als richtige Filmstreifen; außerdem ist noch längst nicht erwiesen, dass die Datenmengen so lange halten werden wie 35mm-Material, nämlich hundert Jahre und länger.






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