Dienstag, 17. April 2018

Ab Donnerstag im Kino








Zunächst auf ein Wort in eigener Sache

Das Film Mäg erscheint bekanntlich in Köln, einer vor allem als Fernseh-, Film- und Radiostandort bekannten Medienmetropole. Im Bereich Printmedien ist die Tageszeitung Kölner Stadt-Anzeiger in der Stadt marktführend bis beinahe -beherrschend, erfreut sich auch bundesweiter Beachtung, wenngleich nicht in dem Maße wie die Süddeutsche, der Berliner Tagesspiegel oder die FAZ. Daher gehen die Presse- bzw. Mediendienste zumindest teilweise davon aus, in Köln seien die Pressevorführungen nicht so relevant, obwohl auch die Kollegen von Fern-sehen und Radio gern die PVs, wie sie kurz genannt werden, besuchen. Die Dienste haben offenbar keine Kenntnis darüber, dass in diesen Massenmedien ebenfalls Filmtipps und ausführliche Kritiken gesendet werden. So kommt es mal wieder dahin, dass ein wichtiger oder zumindest ob seiner erwartbaren Wichtigkeit zu prfender Film in Köln keine PV erhält, der von Clint Eastwood inszenierte 15:17 to Paris.

Dieser schon wiederholt von Kollege Uwe Mies aufgezeigte Mißstand  ließe sich theoretisch dadurch umgehen, dass man a) den Pressedienst um Zusendung einer Ansichts-DVD oder BluRay bittet oder b) einfach eine der Raubkopien ansieht, die meist gerade bei interessanteren Filmen schon Wochen vor dem offiziellen Kinostart im Netz kursieren. Jedoch ist a) sehr umständlich und zeitraubend, zwingt zudem Journalisten in die Lage von Bittstellern, obwohl eigentlich die Gegenseite sich zu entschuldigen hätte, und b) ist illegal.
Mag sein, dass in Köln manches im Argen liegt, etwa bei der Kabarettistin Sigrid Fischer, die sich für eine Journalistin hält und irgendwie mal an einen Presseausweis kam, obwohl sie ein nur schwer erträgliches White-Trash-Deutsch murmelt. Dies ist jedoch kein spezifisch Kölner Mißstand, auch manche "Kolleginnen" und "Kollegen" aus Berlin und anderswo wird deutscher Sprache permanent Gewalt angetan.

Den Pressediensten ins Stammbuch: Eher schon typisch Köln ist der Qualitätsjournalismus von Leuten wie Mies, meinem Namensvetter Frank Olbert und mit Verlaub dem Vernehmen nach von mir, geschrieben und gesprochen. Wer die von mir verfassten Rezensionen lesen will, muss ein Heft erwerben, diese Webseite soll bekanntlich "nur" Lust auf das auf Papier gedruckte, mittlerweile im 11. Jahrgang, wecken.
Hier also nur kurz zu den anderen Filmen, die ich sehen konnte: Lady Bird von Greta Gerwig, die erstmals Regie ohne Co-Regisseur führte, ist wieder mal so amerikanisch, dass eine Individualistin wie die hier gezeigte, autobiografisch gefärbte Heldin in unseren Breiten schion mal gar nicht möglich wäre, sie erscheint uns Deutschen wie ein Alien, bei den Amis gehen nicht erst seit Trump die Uhren anders. Unterm Strich sehenswert. Die Pariserin - Auftrag Baskenland hingegen ist eine französische Komödie, der man leider Gottes bescheinigen muss, dass sie auf diesem uninspirierten Niveau auch aus Deutschland hätte kommen können - beinahe. Der Charme von Hauptdarstellerin Elodie Fontan rettet das Epos halbwegs.


Solange ich atme hätte eine schöne britische Romanze werden können, aber dass der Held schließlich gelähmt wird, ist einfach too much, da hätte etwas script doctoring noch helfen können; dennoch einigermaßen sehenswert.
Kindheit aus dem benachbarten Norwegen ist wieder mal ein Dokumentarfilm, der nicht dokumen-tiert (Regie Margreth Olin). Man erfährt weder, dass hier eine norwegische Waldorf-Schule vorgestellt wird, noch das Hauptanliegen des Films, die Kinder eben so weit als möglich sich selbst zu überlassen, hier beim Spielen unter freiem Himmel. Akzeptabel, weil die Kinder vor der Kamera nterhaltsamer agieren als unsere beamteten Stadttheatermimen. (fb)




Gesichter, die uns auffielen: Edward Andrews




Mir blieb dieser wunderbare Schauspieler vor allem in seiner Rolle in Leih mir deinen Mann in Erinnerung, dem einzigen richtigen Hollywoodfilm mit Romy Schneider. Kürzlich sah ich ihn in einer Folge von Unwahrscheinliche Geschichten (Twilight Zone) in der zentralen Hauptrolle als Durchschnittsbürger, der Fahrerflucht begeht, dessen Versuch zu vergessen aber nicht gelingen will, die Tat wird ihm wiederholt von unheimlichen Visionen aufs Butterbrot geschmiert. Keine der allerbesten Folgen der Serie, dennoch sehenswert. Andrews war ein Schauspieler, der sowohl komödiantisch als auch - wie hier in der Fernsehrolle - todernst agieren konnte, ein Profi halt, mit einem eher durchschnttlichen Gesicht, das dennoch Wiedererkennungswert besaß.

Seine Karriere ist last not least ein Beispiel für die damalige US-Praxis, Schauspielern im TV Hauptrollen zu geben, auch wenn sie im großen Kino-Mainstream nur oder überwiegend Nebenrollen erhielten; wie dankbar muss Anne Francis damals für die Serie Honey West gewesen sein. Als seine wichtigste Rolle empfand der Vater dreier Kinder angeblich seinen Part in Richard Brooks´ Elmer Gantry, sehenswert eben nicht nur wegen Hauptdarsteller Burt Lancaster. Ein Kabinettstück besonderer Art bot Andrews als Vertreter des US-Außenministeriums in Billy Wilders später Komödie Avanti Avanti!.






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