Samstag, 31. Januar 2015

Nächster Fellini-Film am 24. Februar



                                                                                                                                                         
                                                                                                                                      Federico Fellini als Youngster


Der nächste Film in unserer Reihe "Der frühe Fellini" läuft am Dienstag, dem 24. Februar (Karneval ist dann gottlob schon vorbei, d.h. unserer, im Film wird eine Weile italienischer Karneval gefeiert), "I vitelloni"; bei uns lief er zunächst unter dem Titel "Die Müßiggänger". Wieder im Italienischen Kulturinstitut in Zusammenarbeit mit demselben, Universitätsstraße 81 auf der Höhe Aachener Weiher; vor Beginn hält Frank Blum wieder einen kurzen Einführungsvortrag. Beginn 19 Uhr, Eintritt frei.






Es läuft die längste verfügbare Fassung, vermutlich als Kölner Erstaufführung, mit englischen Untertiteln. Eine Fassung mit deutschen Untertiteln existiert nicht und hat es nie gegeben, weder auf DVD oder VHS noch auf 16mm oder 35mm. An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an das Italienische Kulturinstitut für die gute und unbürokratische Zusammenarbeit. Gerne würden wir die Fellini-Reihe mit weiteren Filmen fortsetzen, aber der Filmclub erhält keine Fördermittel, alles wird rein privat finanziert und die finanziellen Möglichkeiten des Instituts sind ebenfalls eng begrenzt.



                                                                                    Plakat anlässlich der Wiederaufführung in den 60ern


Neue Mitglieder und Sponsoren gesucht

Die Organisation und Durchführung eines öffentlichen Kinovorstellung kostet normalerweise je nachdem zwischen 600 und 1.000 Euro. Bei Fellini ist es dank des freundlichen Entgegenkommens des Kulturinstituts etwas günstiger, aber immer noch teuer für einen rein privat finanzierten Verein wie uns, und irgendwo muss das Geld ja herkommen. Nach dem jetzigen Stand der Dinge können wir im Jahr 2015 höchstens noch 5 bis 6 Filme zeigen.

Daher nochmal der Aufruf: Werden Sie Mitglied! Wir sind eine kleine aber feine Gemeinschaft von leidenschaftlichen Cineasten, die sich in gemütlicher Runde treffen, Stammspielstätte ist das Theater im Hof, und je mehr Mitgliedsbeiträge in die Kasse kommen, umso mehr Filme können wir zeigen. Sollten Sie für eine aktive Mitgliedchaft im Club zuwenig Zeit haben, können Sie auch ein paar Euro stiften (spenden klingt so armselig). Wer glaubt, mit seinen Steuern bereits genug für Kunst und Kultur getan zu haben, der irrt. Je höher Steuern und Angaben steigen, desto kleiner werden die Kunst- und Kulturetats, nicht zuletzt in Köln; vor allem der Krieg in Afghanistan, der jeden Tag eine Million Euro kostet, und andere völlig sinnlose Absurditäten werden stattdessen vom deutschen und ebenso vom italienischen Steuerzahler finanziert, ob er will oder nicht.



















Empfohlene Hefte von 2013.



Donnerstag, 22. Januar 2015

Kinovorschau März







Verstehen Sie die Béliers?

Der seltene Fall, wo der deutsche Titel besser, passender, origineller ist als der originale, das Phänomen verdient Artenschutz. Der 2014 gedrehte französische Film handelt von der jungen Paula (Louana Emera), die mit ihren taubstummen Eltern und einem taubstummen Bruder in der Provinz lebt, zur Schule geht und auf dem elterlichen Bauernhof mitarbeitet. Auf den ersten Blick ein Leben voller Widersprüche: ihre Freundin ist nymphoman veranlagt und trotzdem oder dennoch alles andere als eine Schönheit, ihr taubstummer Vater kandidiert für das Amt des Bürgermeisters; Paulas Musiklehrer entdeckt ihre besondere Gesangsstimme, fördert sie und sorgt schließlich dafür, daß sie in Paris beim Radio vorsingt, obwohl sie zunächst gar keine Lust hatte. 


 

 Eine dramatische Komödie oder ein komödiantisches Drama (Tragikomödie wäre zuviel des Guten) und eine sensible Studie über zwischenmenschliche Kommunikation. Der erste Film der 16jährigen Sängerin Emera, die auch schauspielerisches Talent beweist. Sehenswert. Ausführliche Kritik in Film Mäg 34, Kinostart 5. März.




Montag, 12. Januar 2015

Nächster Filmclub-Abend: Mittwoch, 21. Januar, 19 Uhr



                                                                                           Federico Fellini. Bild Getty Images


  Der frühe Fellini:
 Lo sceicco bianco (Der weiße Scheich)




In Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut beginnt der Filmclub Akasava eine neue Filmreihe unter dem Titel Der frühe Fellini, Kurator ist Dr. Frank Blum. Von den ersten Regiearbeiten des Mannes, der einer der wichtigsten Schöpfer des italienischen Kinos und der Filmgeschichte überhaupt wurde, ist gemeinhin nur La Strada ein Begriff, jedenfalls in Deutschland, es gibt also einige vergessene Schätze wiederzuentdecken.

 Zu diesen Schätzen gehört Lo sceicco bianco von 1951 bzw. 52 (die Dreharbeiten fanden 1951 statt, im Vorspann wird die auf den Kinoeinsatz intendierte Jahreszahl 52 angegeben), der erste Film, bei dem Fellini Drehbuch-Coautor und eigenverantwortlicher Regisseur war; eine bezaubernde Komödie mit satirischen Seitenhieben auf Starkult, Provinzialismus und Leicht- gläubigkeit. Mit diesem Film, der bei uns erst 1962 anlief und damals Die bittere Liebe hieß, begann Alberto Sordis Durchbruch als Charakterkomiker.

Beginn 19 Uhr im Italienischen Kulturinstitut in Köln, OoU, Eintritt frei.





Wanda (Brunella Bovo) verehrt den Weißen Scheich aus den Fotoromanzi und seinen Darsteller Fernando Rivoli (Alberto Sordi).


Sie trifft Rivoli persönlich, doch es folgt ein böses Erwachen .....





Nächster Fellini-Film:  I vitelloni, 24. Februar, 19 Uhr im Italienichen Kulturinstitut 




Donnerstag, 8. Januar 2015

Demnächst im Kino





von Frank Blum

Der kleine Tod ist eine Metapher über den Liebesakt und Titel eines neuen australischen Films. Mehrere Paare werden vorgestellt, die gewisse ingewöhnliche Probleme mit der Erotik haben. So wird eine der Frauen nur dann sexuell erregt, wenn ihr Partner weint, eine andere gesteht ihrem Partner, sie würde gerne von ihm vergewaltigt werden (Alice Schwarzer behauptet ja, dass es keinen weiblichen Masichismus und erst recht keinen Vergewaltigungswunsch gibt, worauf sich ein entsprechneder Teil der weiblichen SM-Szene von ihr distanzierte). Was bei diesem Film zunächst erstaunt, ist wieder mal die entwaffnend überzeugende Präsenz angelsächsischer Schauspieler, gerade in ihrer unaufdringlichen Natürlichkeit, überdies das recht subtile Drehbuch, dessen Einfallsreichtum bei uns für fünf Filme reichen würde, und die Regie (beides Josh Lawson, der auch einen der Männer mimt, Bild oben), nur die letzte Szene mit dem Telefonsexthema geriet etwas daneben und es gibt No Nudity bis auf Beine und Rücken.

Dennoch unbedingt sehenswert; Australien Down Under? On Top, würde ich doch eher sagen. Kinostart 5. März.




Asterix im Land der Götter bleibt nahe an der Comic-Vorlage, nachdem übrigens der letzte Realfilm-Asterix ein Otiginaldrehbuch hatte. Der neue entstand computeranimiert und hat einige nette Gags, ist aber nur für die orthodoxen Fans Pflichtprogramm. Whiplash schildert den mühsamen Kampf eines leidenschaftlichen Schlagzeugers um Anerkennung in der Meisterklasse eines New Yorker Konservatoriums mit einem sadistischen Dozenten. Interessant gemacht, bestätigt der Film am Schluss den amerikanischen Traum, dass jeder seine Chance hat. schade, nach dem zunächst sozialkritisch wirkenden Ansatz. Ausführliche Rezensionen zu allen Filmen im Film Mäg Nr. 33.

Der am 22. Januar anlaufende Film The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben ist ein Spionagefilm der besonderen Art. Beschrieben wird die ungewöhnliche Laufbahn des britischen Mathematikers Alan Turing, der während des Zweiten Weltkriegs gemeinsam mit einer Gruppe anderer Spezialisten an der Entschlüsselung des Geheimcodes der Deutschen arbeitete und zeitweilig Anfeindungen aus den eigenen Reihen nur widerstehen konnte, weil seine Arbeit von Churchill entschieden bejaht wurde. Als nach Kriegsende seine Homosexualität bekannt wird, zwingt man ihn zur Einnahme von Hormonmitteln, um ihn "umzupolen", woran er erkrankt, schließlich begeht er Selbstmord. Ein interessantes Stück Geschichtsunterricht und filmisch, als Spielfilm zu gut, um nur trockener Schulfunk zu bleiben. Benedict Cumberland ist als Turing sehr gut besetzt, freilich gibt es auch hier wieder die übliche Schwarzweissmalerei, alle Deutschen sind Nazis, alle Engländer und Homosexuelle sind Gutmenschen. Kritik in Film Mäg Nr. 34.




Favorit im Rennen um den Preis der deutschen Filmkritik ist ausgerechnet Zeit der Kannibalen, ein deutscher sogenannter Spielfilm, der wie ein misslungenes deutsches Fernsehspiel der 70er Jahre oder wie schlechtes und schlecht abgefilmtes Theater wirkt. Die verstehe die Kollegen manchmal wirklich beim letzten Willen nicht. Vielleicht sehen sie nie alte Filmklassiker und sind in punkto Qualität entsprechend entwöhnt bzw. erst gar nicht dran gewöhnt. Der Film über um die Welt jettende Unternehmensberater (nur sieht man nichts von der Welt) lief auf der Berlinale in der Reihe Perspektive Deutsches Kino, was ihn auch nicht besser machte und eher gegen die Berlinale spricht; ein solches Machwerk im Kino zu zeigen und dafür Geld zu verlangen, ist nun mal einfach eine Unverschämtheit.
Zwar legen sich die Schauspieler ins Zeug, keine Frage, werden aber von Buch und Regie allein gelassen. Die nähere Handlung erzähle ich hier nicht, es lohnt sich nicht  -   soll wohl kapitalismus- kritisch sein, war das der Grund, weshalb Kannibalen auch noch wie ein unterfinanziertes C-Picture wirkt? Subventionen flossen ja wie üblich recht üppig, aber wohin? Wir raten ab.






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Sind Kanada, Südafrika, die Schweiz faschistische Diktaturen? Nein, niemand wird dies ernsthaft behaupten wollen, nicht nur wegen des politisch korrekten Gebots, das Ausland nicht zu kränken. Dass bei uns mal wieder Adolfs Erben vor der Tür stehen, darf hingegen behauptet werden, selbst bei einem Demonstrationsplakat wie diesem, das lediglich fordert, was in demokratischen Ländern selbstverständlich ist.


Und was macht die Bundeskanzlerin? Sie gibt Wasser auf die Mühlen der allgemeinen politisch korrekten Gehirnwäsche und verurteilt Pegida, als sei diese Bürgerinitiative eine NSDAP-Neuauflage, und sie erhält freilich Applaus von allen Gutmensch-Konformisten im Lande, da nutzt auch kein in den Papierkorb fallendes Hakenkreuz wie auf diesem Pegida-Plakat.  Demonstrationen mit Aussagen, die in anderen Ländern völlig normal und legitim sind, werden bei uns sofort kriminalisiert. Zugleich sprach Merkel sich für Zuwanderung aus, was ihr gutes Recht ist, in der Theorie haben wir in diesem unserem Land noch immer Meinungsfreiheit, wenngleich sie eben diese Meinungsfreiheit anderen abspricht. Wir brauchen vielleicht ein paar Facharbeiter aus dem Ausland; fest steht jedenfalls, dass wir noch mehr Ausländer im Medienbereich NICHT brauchen. Diese Zeitschrift weist seit Jahren darauf hin, dass wir in den Medienberufen keine Ausländer-, sondern eher eine Inländerquote benötigen und der deutsche Film aus dieser Misere keinerlei künstlerischen Vorteil zieht, im Gegenteil (siehe oben). "Es ist das Problem einer Gesellschaft, in der die Schere zwischen den Meinungen der Eliten und den meinungen eines immer größer werdenden Teils der Gesellschaft (!) auseinander geht, schrieb die tschechische Zeitung Lidove noviny und fuhr fort: "Aber seit wann entscheidet die Bundeskanzlerin - und nicht die Gerichte - darüber, wo die Grenze zwischen Freiheit der Kritik und Hetzerei verläuft?" (zit.n. Die Zeit) Nun, spätestens seitdem sich besagte Gehirnwäsche etabliert hat. Die Zeitschrift aus dem Land, in dem noch immer die völkerrechtswidrigen Benesch-Dekrete gelten, hat zugegebenermaßen eine berechtigte Frage gestellt.

 Wir werden uns in diesem Lande noch zu Tode tolerieren, und Köln hat zur Zeit wie üblich die Nase wieder ganz vorn. Das böse Erwachen wird es erst in drei bis vier Jahrzehnten geben, ungefähr um 2050, dann wird nämlich der Untergang des Abendlandes, den Pegida verhindern will, besiegelt sein: die Zahl der Deutschen mit Migrationshintergrund wird dann nämlich höher liegen als die der autochthonen Deutschen, und Erstere  werden aller Voraussicht nach mit uns nicht so tolerant umgehen wie wir mit ihnen.

Das Ausland berichtet ausführlich über die Pegida-Demos und über die Gegen-Demos.