Mittwoch, 7. November 2018

Ab morgen im Kino





Der neue Astronautenfilm geht etwas zu sehr in Richtung Schulfunk und ist vor allem was für die Ryan Gosling-Besessenen. Interessantester Neustart diese Woche wird eine russisch-französische Koproduktion, Leto. Spielt im Leningrad der frühen 90er, als die Musik von David Bowie noch unter gefährlichen Umwegen ins Land geschmuggelt wurde. Wenigstens ungefähr erhält man eine Ahnung davon, wie es damals war. Kommunistische Welten, finanziert wie üblich nicht mit dem eigenen, hier vor allem mit französischem Geld.

Den größten Bogen sollte man um Whatever Happens Next machen, natürlich ist der Blindgänger wieder mal ein deutscher - ein 43jähriger Mann steigt aus, verläßt Frau und Arbeit, aber wen juckt das? Regisseur Julian Pörksen sollte sich lieber auf seinen eigentlichen Beruf als Dramaturg beim Kölner Schauspiel konzentrieren, das ist nämlich ganz was anderes; auch dass Herr Pörksen schon ein paar Kurzfilme verbrochen hat, macht den langen nicht besser. Mehr zu allen Filmen im nächsten heft. (ama)



Disney übernimmt Fox

Das US-Kartellamt hat seine Zustimmung erteilt, sofern Disney europäische Tochterunternehmen verkauft. Dann darf der ursprünglich nur für antiseptisch cleane Unterhaltung zuständige Disney-Konzern das ähnlich traditionsreiche ehemalige Major Studio 21st Century Fox übernehmen. Soll man das begrüßen? Nein, natürlich nicht, die Konzentration in der Branche ist schon schlimm genug. Disney hat einmal, um nur ein Beispiel zu nennen, Lucasfilm von George Lucas gekauft. Einst waren übrigens Fox (damals noch 20th Century Fox) und Disney bekannt für ihren Status, so ziemlich die einzigen großen Studios ohne mosaischen Einfluß zu sein, doch das ist über ein halbes Jahrhundert her. Und schon in den 30er Jahren musste Walt Disney sich dafür rechtfertigen, als einziger Produ- zent Leni Riefenstahl bei ihrem Hollywood-Besuch empfangen zu haben.