Mittwoch, 26. Oktober 2016

Greif´ zur Feder, Kumpel!









Es können noch Vorschläge für´s November- und Dezemberprogramm eingereicht werden, auch für den Weihnachtsfilm:

filmmaeg@gmail.com


 

Montag, 24. Oktober 2016

Die Würfel sind gefallen! Es werde Licht .....








Akasava-Lichtspiele



Die Kollegen vom Filmclub 813 können aufatmen: Vermutlich ist auch Ihnen die permanente Ver- wechslungsgefahr irgandwann ordentlich auf die Nerven gegangen, wenngleich es nur in den ersten anderthalb Jahren, jedenfalls für uns, besonders schlimm war. Wir mussten halt erstmal eigenes Profil gewinnen.
Wie bereits in früheren Posts schon näher beschrieben, war der Filmclub Akasava seit etwa drei Jahren kein körperschaftlicher Verein mehr, seitdem bestand er aus mir, ehrenamtlichen Helfern und dem Publikum. Ich befand mich in einer ähnlichen Situation wie der "Constantin-Konsul" Barthel in den 70er Jahren, nachdem er die Aktien von Bertelsmann gekauft hatte und damit alleiniger Inhaber der Constantin war, obwohl es sich um eine GmbH handelte. Barthel war also de jure und de facto "alleiniger Gesellschafter", was eine Weile gutgehen kann, aber auf Dauer eben nicht der wahre Jakob ist, und schließlich ging die lebende Konsul-Legende ja dann auch pleite. Beim Akasava-Projekt liegt der Fall anders, es kann gar nicht pleite gehen, da es eine private Initiative und kein kommerzielles Unternehmen ist, sonst wären wir schon -zigmal pleite gegangen.

Nun also, zum fünfjährigen Jubiläum, erfolgt die große Umtaufe. Das Wort Lichtspiele wurde von Film- theatern bis in die 70er Jahre hinein gerne im Namen geführt, und es gibt deren zwei, an denen mein Herz besonders hing. Da waren erstens die Hahnentor-Lichtspiele am Rudolfplatz, die ich als kleiner Junge in den letzten 2-3 Jahren vor der Schließung noch kennen- und lieben lernte, mit einer der da- mals größten Leinwände überhaupt, auf der ich noch Asterix und Kleopatra, die Heintje-Trilogie, eine Wiederaufführung von Winnetou I und vieles mehr genießen konnte, wir wohnten ja ganz in der Nähe auf dem Hohenstaufenring. Als es dann plötzlich aus war, hatte ich meinen ersten großen Kul- turschock. Das Hahenntor war das erste der großen kölner Innenstadtkinos, die nach dem Krieg schon wieder schließen mussten. Es war 1970 oder 71, die anderen wie das benachbarte Theater am Rudolfplatz, der Ufa-Palast und das Capitol hielten sich noch wesentlich länger.

Zweitens die Rheingold-Lichtspiele in Köln-Holweide. Dieses eher kleine Kino betrat ich leider nie, weil man als verwöhnter Kinogänger angesichts der -zig Kinos, die Köln damals noch hatte, immer dachte: Ist ja nicht so dringend, da kannst du demnächst immer noch mal reingehen. Ich wohnte wie gesagt auf dem Hohenstaufenring, das ist meine Heimat, aber meine Familie stammt aus Holweide und einige wollen bis heute nicht weg von dort. So kam ich beim Besuch von Verwandten auto- matisch von der Straßenbahnhaltestelle Vischeringstraße aus immer am Rheingold vorbei. Dort stand ich dann oft minutenlang und betrachtete die Aushangfotos, die auch noch extra von den Betreibern eingerahmt wurden, in den Schaukästen. An das Wiegenlied vom Totschlag kann ich mich erinnern und, wenn ich nicht irre, an einen Jerry Cotton. Und warum schwärmt man für ein Kino, in dem man nie drin war? Wohl aus demselben Grund, weshalb man für Bismarck oder Alexander den Großen schwärmt, ohne ihnen persönlich die Hand gedrückt zu haben. Das Rheingold machte damals in den 70ern nur noch eine Vorstellung täglich, außer sonntags, da gab es zusätzlich eine Matinee, wie es damals üblich war, Altes wie Tarzan in New York mit Weismüller und das damals Neue wie Klassenkeile mit Uschi Glas und all die tollen Sachen. 
Den Beschreibungen zufolge muss das Rheingold auch innen herrlich altmodisch und schon leicht versifft gewesen sein, genau das, was man heute "unplugged" und "authentisch" nennt und so schmerzlich vermisst. Ich könnte mich heute noch schwarz ärgern, die Chance verpasst zu haben, aber man war halt als Cineast in Köln sagenhaft verwöhnt - damals! Und dann ganz plötzlich, eines Tages im Jahr 1977, kam das Entsetzen: Ich ging dran vorbei und die Schotten waren dicht. Wer zu spät kommt .....

"Lichtspiele" ist überdies ein schönes, positiv besetztes Wort, das auch noch den unmittelbaren Vor- gang, um den es geht, konkret beschreibt: Kino, nach meinem Verständnis, hat als conditio sine qua non einen Lichtstrahl, der über dem Publikum hinweg von oben auf eine Leinwand strahlt, und dieses Licht bewegt sich, bietet ein Spiel, eine Inszenierung, denn es geht hier vor allem um Spielfilme (freilich sind auch Dokus bis zu einem gewissen Grad "Inszeniert"), Und es ist last not least - oder besser gesagt zu guter Letzt - tatsächlich ein deutsches Wort, mit Anglizismen sind wir in der Film- und Kinosprache nun weißgott bis zur Genüge vollgemüllt. Daher auch der treudeutsche Bin- destrich, der nur dann entfallen wird, wenn "Akasava" und "Lichtspiele" aus grafischen Gründen mal übereinander stehen werden. Die Form der Buchstaben wird in den Grafiken weiterhin jenen auf den originalen deutschen Aushangfotos von Jess Francos Akasava-Film entsprechen.


Die alte Adresse www.akasavaclub.blogspot.de bleibt vorläufig unverändert!


..... blogspot.com funktioniert auch. Bis zum Jahresende wird es wohl leider nicht mehr viele Vor- stellungen geben, mal sehen, im Augenblick bin ich mit zwei möglichen neuen Spielstätten in Verhandlung. Das Theater im Hostel hat eine tolle zentrale Lage, jedoch den Nachteil einer recht kleinen Leinwand, da waren manche Zuschauer enttäuscht. Eine Weihnachtsvorstellung wird es höchstwahrscheinlich noch geben, da liegt mir viel dran, und wenn das Geld reicht noch ein paar Filme mehr, wieder auf einer schönen großen Leinwand. Näheres dann im Newsletter.


In diesem Sinne  -  auf die nächsten fünf filmischem Jahre! (fb)

Anmeldung zum Newsletter unter filmmaeg@gmail.com


Mittwoch, 19. Oktober 2016

Neuer Name, erste Ergebnisse



Besonders gelungen:


Academy of St. Martin in the Sleaze


Nur leider etwas umständlich und irreführend, wir zeigen ja nicht nur Sleaze. Oder etwa


Akasava Lichtspiele


mit einem schönen, fast ausgestorbenen, aber traditionsreichen Nominalismus? Man wird sehen.



Mittwoch, 12. Oktober 2016

Warum nur .....





... sind deutsche Filme, egal ob auf der Leinwand, vor der Glotze oder wo auch immer gesehen, zu 90 Prozent so  mega-grottenschlecht?

Sicherlich liegt es zu nicht geringem Teil an der Befreiung vom Rentabilitätsdruck. eigentlich müsste man alle Subventionen streichen und nochmals bei Null beginnen  -  in diesem Sinne war übrigens Anno 45 tatsächlich eine Stunde Null im wahrsten Sinne.

Morgen startet zum Beispiel Die Welt der Wunderlichs, ebenfalls wieder kein Wunderwerk der Filmkunst. Dass sich die Protagonisten seltsam bis bescheuert verhalten, muss ja noch nichts heißen, das gibt es auch in Meisterwerken. Wenn die Heldin (Katharina Schüttler) meint, sie müsste unbedingt zum wiederholten Mal ihren Arbeitsplatz verlassen und zur Schule ihres kleinen Sohns düsen, weil der dort was angestellt hat ..... tja, dann darf sie sich nicht wundern, wenn ihr Vorgesetzter sagt, wenn sie das jetzt schon wieder tue, brauche sie gar nicht mehr wiederzukommen? Manche mamas leben offenbar in ihrer eigenen Welt, in der gefälligst jeder auf sie Rücksicht zu nehmen hat. Aber wenn´s nur das wäre. Die uninspirierte Regie von Herrn Levy, der flotten Rhythmus mit Hektik verwechselt, ist nur einer von mehreren Niveau-Sargnägeln, das übliche hausgemachte Trauerspiel halt, das sich hier auch noch für eine Comedy hält. Schade. (ama)






Wichtige Notizen

 Die Kölner StadtRevue hat meinen Filmclub als Ein-Mann-Projekt bezeichnet, was ja im wesentlichen, abgesehen von gelegentlichen helfenden Nicht-Mitgliedern, auch zutrifft. Die Struktur ist zwar dieselbe wie bei Pelle Felschs Filmclub Bali in Hagen, der Club besteht halt aus Macher plus Publikum, indes  -  die Formulierung Ein-Mann-Sache bei einem Club ist zugegebenermaßen irgendwie seltsam und irreführend.

Beim kommenden Fünfjahres-Jubiläum wird also vielleicht eine Umtaufe stattfinden. Mir gefällt nach wie vor besonders gut Filmstation Akasava: Klingt sowohl nach Strindberg (Stationendrama) als auch nach Bahnhofskino. (fb)

Wer noch andere Ideen hat, möge sie mailen, Adresse wie immer filmmaeg@gmail.com.







 

Sonntag, 9. Oktober 2016

Rätsel















Was war bislang der größte, wichtigste Beitrag Kölns zur Filmgeschichte?
Auflösung am Postende















Wir befinden uns im Jahre 2011 n. Chr. Ganz Germanien ist von Kinematheken, Filmmuseen und Kommunalen Kinos besetzt. Ganz Germanien? Nein. Ein von den Römern gegründetes und von unbeugsamen Bürgern bewohntes Städtchen am Rhein namens Colonia hört nicht auf, Eindringlingen Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die Legionäre der Filmleidenschaft, die seit Jahren um eine Art Ersatz  für das fehlende Kommunale Kino etc.bemüht sind.

Zu diesen Legionären gehören auch wir, seit wir uns 2011 als Club gründeten. Alles Nähere zum Fünfjahresjubiläum in den früheren Posts.





 Umfrage






Welche Filme sollen in diesem Jahr noch gezeigt werden?  Mailt uns einfach Eure Lieblingsmovies, nach Möglichkeit aus der Zeit bis ca. 1980, danach kam ja nicht mehr viel   - Ausnahmen gibt es freilich und bestätigen die Regel. Wer mag, kann sich gleichzeitig unverbindlich für den Newsletter mit allen Terminen des Filmclubs anmelden. Die Vorführungen finden weiterhin, allen Widerständen zum Trotz, in Köln statt.


Mailadresse: filmmaeg@gmail.com 




Eine Frage der Größe



Der finanziellen vor allem   -   wie viele Filme gezeigt werden können, hängt dann jeweils von den Kosten der Organisation ab. Unser Filmclub erhält bekanntlich keine Fördermittel.








Rätsel-Auflösung
                                                           Im Stahlnetz des Dr. Mabuse, Gert Fröbe


Jene Szene in Vom Winde verweht, in der Scarlett (Vivian Leigh) versucht, einen Schluck aus einer Flasche 4711 zu trinken. 









Dienstag, 4. Oktober 2016

Wir lassen ´ne Fünf gerade sein - ein Jubiläum steht bevor!







5 Jahre Filmclub Akasava

Es begann am 23. Oktober 2011  -  und die Filmclubszene sollte nie mehr so sein wie zuvor - jedenfalls nicht in "Kölle am Rhing". Und dabei begann es , man glaubt es kaum, ausgerechnet im schönen LEVERKUSEN! In den privaten Gemächern des Cineasten Frank Blum, eines gebürtigen Kölners, den die hohen Mieten in der Domstadt zur Nachbarstadt verschlagen hatten. Insgesamt wurde die Gründungsurkunde von drei Kinobesessenen unterschrieben (man sieht es, wenn man oben genau hinglotzt). Zur Namenswahl siehe Textspalte rechts. Es existierten zwar schon damals eine größere Anzahl freier Filminitiativen, die ausgefallene Programme in der Rheinmetropole, um sie mal so zu nennen, boten, aber Frankieboy wollte es halt einfach wissen und nach Lehrjahren im Kölner Filmhaus, beim Filmclub 813 und abnderswo einfach "sein eigenes Ding" machen.

2009 und 2010 hatte er mehrmals samstagmittags das Odeon gemietet und ein paar Freunde dazu eingeladen, um endlich mal Filme eigener Wahl auf einer richtigen Kinoleinwand zu sehen und auch noch per 35mm-Kopien. Den Anfang machte damals ein Jerry Cotten-Krimi. Nach einer Weile dachte er sich: Ist ja eigentlich ungerecht, die glotzen dauernd schönes Kino in Privatvorstellungen im Odeon, blechen aber nichts. Warum nicht einen Verein gründen? Dann könnte man die Kosten teilen. Ja, von wegen. Die Gründung erfolgte, wie gesagt, jedoch ..... Ein e.V. wurde Akasava zum Beispiel nicht, denn hierfür benötigt man bekanntlich mindestens sieben Mitglieder, und der Höchststand in den Jahren 2012 und 2013 war Fünf. Damit scheiden im Land der Spießer und Krämer praktisch alle Fördermöglichkeiten aus, denn was nicht amtlich ist, wird nicht ernst genommen, weder von der öffentlichen Hand noch von der freien Wirtschaft (es lässt sich nichts absetzen, klarer Fall). So wurden die inzwischen mehr als hundert Vorstellungen weitgehend von Blum, also von einer einzelnen Privatperson, aus der eigenen Tasche finanziert, ohne Gewinn, ohne Möglichkeiten steuerlicher Geltendmachung etc., was wohl europaweit einmalig sein dürfte. Da Blum kein reicher Geschäftsmann ist, gab es notgedrungen immmer wieder wochenlange Spielpausen.

Im Frühjahr 2012 startete der Filmclub, damals vier Mitglieder hoch, die ersten öffentlichen Vorstellungen im Cinenova in Köln.Ehrenfeld gestartet, parallele Pläne in Leverkusen ließen sich nicht realisieren, aber das halbwegs gerechte Verteilen der Kosten auf die Clubmitglieder funktionierte immerhin einige Monate lang. In Köln gastierten die Akasavas dann in fast allen Kinos, sogar mehrmals im kleinen Saal 8 des Cinedom, als die damalige Geschäftsführung die Idee gut fand und Blum bei den Konditionen freundlicherweise entgegenkam.

Eine Zusammenarbeit mit dem Italienischen Kulturinstitut stellte die Reihen "Italiens Kino heute" und "Der frühe Fellini" auf die Beine, die in der Filmpalette und im Institut selbst auf die Leinwand kamen. Von 2014 bis zum Sommer 2016 war das Theater im Hof Stammspielstätte, es folgten zwei Gastspiele im Theater des Cafe-Bar-Hostels "die wohngemeinschaft". Wo es künftig weitergeht, steht momentan noch nicht fest, die Verhandlungen laufen.