Montag, 18. November 2019

Erfolg für den Joker



Man kann über dieses Kunstwerk geteilter Meinung sein, wie ja überhaupt Kunst und Kommerz bekanntlich nicht immer äquivalent sind. Jedenfalls hat der Joker nun den Status des erfolgreichen R-Rated-Films aller Zeiten. Das sind jene Filme, die Jugendliche unter 17 Jahren in Amerika nur in Begleitung Erwachsener sehen dürfen.



Hinweis: Downton Abbey auf Blu-ray

Ergänzend zur Laudatio auf Brendan Coyle ein paar Worte zur deutschen Blu-Ray-Edition: Sämtliche Folgen der Serie sind vor Jahren in einer halbwegs stabilen Box erschienen, wobei man unter anderem lernt, dass offenbar die deutsche Synchronisation die einzige Fassung außer der originalen englischen ist, die sämtliche Episoden enthält; weder die Franzosen noch andere größere Sprachräume machten sich die Mühe, alles zu übersetzen, ansonsten nur mit Untertiteln.

Etwas ärgerlich ist hingegen, dass die Staffeln in der Box weder auf den Etiketten noch sonstwo  durchgehend durchnummeriert sind. Wo innerhalb der Reihenfolge muss z. B. die Scheibe Winter at Downton Abbey hin? Und wohin die Weihnachtsscheibe? Zumal auch auf einer anderen Weihnachten gefeiert wird. Wenn man schon auf ein Booklet verzichtet, hätte man das zumindest klare Hinweise erwarten dürfen. Und beim Schließen der Box ist Vorsicht geboten, denn wenn die einzelnen Halterungen nicht genau übereinander liegen, kann schon mal ein Silberling aus der Halterung springen. Und dafür zahlt man immerhin 80 €, jedenfalls beim Kölner Saturn.

Dennoch, unterm Strich lohnt es sich, da diue Serie nun mal vom Drehbuch und den Schauspielern her einfach faszinierend ist und völlig verdient ein Welterfolg wurde. Kaufen lohnt sich also.


Samstag, 9. November 2019

Autor/in gesucht





Wer sucht ein journalistisches Praktikum? Unsere Zeitschrift bietet eines an, Beginn ab sofort.

Aufgaben: Besuch von Pressevorführungen und anschließend Schreiben einer Kritik, Korrekturlesen, Teilnahme an Redaktionssitzungen und bei der Entwicklung eines Podcasts.

Voraussetzungen: Wohnsitz in Köln oder Umgebung, Begeisterung für Kino und Medien, gute Rechtschreibkenntnisse.
Geringfügige Bezahlung (wir sind kein kommerzielles Unternehmen) nach Vereinbarung.

Bewerbung mit kurzem Lebenslauf und Foto bitte an filmmaeg@gmail.com.




Neu im kommenden Jahr: Dreyfus und Rainer Werner


Der Weltkino Verleih hat sich die Rechte für zwei interessante Spielfilme gesichert, die 2020 in die Kinos kommen sollen:

Roman Polanski wagt die mindestens dritte Verfilmung der Dreyfus-Affäre, J´Accuse. Es gab auch mal eine deutsche, bereits 1930, mit Fritz Kortner als Dreyfus, Grete Mosheim als seine Frau und Heinrich George als Emile Zola.
Der deutsche Regisseur Oskar Roehler hat sich das Leben des großen Kollegen Rainer Werner Fassbinder vorgenommen, also ein Biopic, ich mag das Wort nicht, aber es hat sich nun mal eingebürgert, Titel Enfant Terrible. Mit dabei sind Katja Riemannm, vor der man ja nirgends sicher ist, Sunyi Melles und andere gestandene Mimen, nur nach bisherigen Angaben keine direkten Fassbinder-Schauspieler. Ob das gut ist oder schlecht - man wird sehen. Auch hier ist es nicht der erste Versuch, es gab schon vor langer Zeit einen Film mit Eva Mattes als Fassbinder, Titel Ein Mann wie Eva. Wie sinnig. (fb)




Gesichter, die uns auffielen: Brendan Coyle




Wie die meisten Deutschen lernte auch ich Brendan Coyle durch die weltweit erfolgreiche Fern- sehserie Downton Abbey kennen. Die Rolle des Dieners Mr. Bates war ihm angeblich von Autor Julian Fellows. wie man so schön sagt, auf den leib geschrieben worden; er kannte ihn spätestens seit dem Bond-Abenteuer Der Morgen stirbt nie, in dem Fellowes ebenfalls als Schauspieler mit- wirkte. Im Bondfilm hatte Coyle keine von den markanten Rollen, daher vergaß ich ihn wieder bzw. forschte nicht nach, wer diese Figur gewesen war  -  dafür beeindruckte er mich nun umso mehr, als ich vor einigen Wochen die gesamte Downton Abbey-Serie per Blu-rays studierte, damals bei der Fern- sehausstrahlung hatte ich nur einige wenige Folgen gesehen.

Das Besondere an dem 1963 als David Coyle geborenen Künstler liegt in seiner meist ruhigen, wenn man so will coolen Art, extrovertierter Mätzchen hat Coyle nicht nötig und dieser Typus des Schau- spielers beeindruckte mich schon immer besonders. Hinzu kommt, dass sich in der Serie eine andere Bedienstete in ihn verliebt und ihn schließlich auch heiratet, obwohl er strenggenommen schon in der ersten Staffel etwas zur Fülligkeit neigt und einen Doppelkinn-Ansatz hat; andererseits ist er sehr groß, was die Mädels ja uneingeschränkt mögen, und seine sozusagen realistische Erscheinung als Bates - im wirklichen Leben sind die jungen Götter schließlich ebenfalls dünn gesät - spricht für die Serie. Als junger und schlanker Mann besaß Coyle übrigens durchaus eine jungenhaft-erotische Ausstrahlung. Auch am Broadway und in London wirkte Coyle erfolgreich auf der Bühne. Gerne würden wir ihn öfter in Deutschland sehen.



Donnerstag, 7. November 2019

Ab heute im Kino: Midway - Für die Freiheit





Und Jimmy blickt zum Regenbogen  - so heroisch, wie es in einem deutschen Film spätestens seit Ende der 50er nicht mehr möglich war, schon gar nicht in einem Kriegsfilm. Die Amis (und hier des- gleichen Coproduzent China) ticken eben anders, trotz oder gerade wegen Vietnam, dem Einsturz des World Trade Centers etc., es kann gar nicht heroisch und heldenhaft genug sein, während bei uns allein schon die Begriffe Held und Heldentum stigmatisiert sind. Man könnte neidisch werden.

Die Schlacht um die zwischen Tokio und Honolulu liegenden Midwayinseln brachte 1942 angeblich die Wende im Pazifikkrieg zugunsten der Amerikaner, obwohl sie anderen Quellen zufolge, sportlich gesagt, "unentschieden" ausging, allerdings waren die Verluste der Japaner ungleich höher. Wirklich? Damals sollen die Japaner jedenfalls bei Bomberflugzeugen den Amerikanern technisch überlegen gewesen sein.
John Ford drehte noch im selben Jahr eine 50minütige Semidoku oder wie man es nennen soll; 1976 kam ein Midway-Spielfilm im Surround-Tonverfahren in die Kinos, der mich damals jedoch trotz Charlton Heston, vieler anderer Stars und dem angeblich besonders realistischen Surround, für welches das Kölner Residenz extra ausgestattet wurde, nicht sonderlich beeindruckte.
Ob der neue Film wesentlich besser ist, kann ich nicht beurteilen, denn dank Kollegin Antje Krumm konnte ich mal wieder nicht in die Pressevorführung. Sie hat, wie meine Stammleser wissen,  nicht viel anderes zu tun als freien Journalisten, auch denen mit Presseausweis wie mir, die Suppe zu versalzen und wird dafür noch bezahlt.

Man sagt, dass immerhin erkennbar wird, wo die 100 Millionen des Budgets geblieben sind, also kam wohl nicht alles aus dem Computer. In jedem Fall verstehe ich Kollege Jörg Taschmann nicht, der sich über das martialische Auftreten der Männer und das devote von Mandy Moore aufregt, und dass keine Schwarzen dabei sind. Ist es wirklich so schwer, historische Situierungen nicht mit heutigen Maßstäben zu verwechseln? Schwarze und Frauen hatten damals nichts zu melden, insoweit ist der Film immerhin historisch korrekt. Die Japaner werden im Film als "Japs" bezeichnet, und das ist noch harmlos, gängig war im wirklichen Krieg auchauch "Monkeys"; aber man wollte es sich mit dem asiatischen Kinomarkt nicht zu sehr verderben.
Taschmann fragt, warum Roland Emmerich den Film überhaupt diesen Film gedreht hat. Nun, zunächst weil er auch er seine Miete zahlen muss und zweitens womöglich als Beweis, dass auch Regisseure von der rosa Fakultät so richtig auf den Putz hauen können, wenn es um Heldentum richtiger harter straighter Männer geht, auch wenn es für sie eine fremde Welt ist. Wikipedia informiert übrigens mal wieder falsch: Der Neckruf "Master of Desaster" ist nichts Besonderes, da ist Emmerich nicht der Erste, schon Produzent Irwin Allen (Flammendes Inferno) wurde so genannt.

Frei nach Axel Springers Erben: Bild´ dir deine Meinung, geh´ ins Kino. Langweilig wird Midway - Für die Freiheit sicher nicht. (ama)



King King trifft mal wieder Godzilla

Im März 2020 im Kino nämlich, angeblich ist Godzilla vs. King Kong (Arbeitstitel) schon fertig. Inhaltlich soll er an Godzilla II, King of the Monsters, der Ende May anlief,  anknüpfen, aber was heißt schon inhaltlich? den bisher veröffentlichtrn Szenen nach zu urteilen hat das neue Werk für die Schauspieler nicht mehr als das zu bieten, was Charlton Heston einst die "Hey look at that!"-Rollen nannte. Und es ist mithin kein Remake des Films von 1962. Gottlob, möchte man meinen. (fb)