Donnerstag, 7. November 2019

Ab heute im Kino: Midway - Für die Freiheit





Und Jimmy blickt zum Regenbogen  - so heroisch, wie es in einem deutschen Film spätestens seit Ende der 50er nicht mehr möglich war, schon gar nicht in einem Kriegsfilm. Die Amis (und hier des- gleichen Coproduzent China) ticken eben anders, trotz oder gerade wegen Vietnam, dem Einsturz des World Trade Centers etc., es kann gar nicht heroisch und heldenhaft genug sein, während bei uns allein schon die Begriffe Held und Heldentum stigmatisiert sind. Man könnte neidisch werden.

Die Schlacht um die zwischen Tokio und Honolulu liegenden Midwayinseln brachte 1942 angeblich die Wende im Pazifikkrieg zugunsten der Amerikaner, obwohl sie anderen Quellen zufolge, sportlich gesagt, "unentschieden" ausging, allerdings waren die Verluste der Japaner ungleich höher. Wirklich? Damals sollen die Japaner jedenfalls bei Bomberflugzeugen den Amerikanern technisch überlegen gewesen sein.
John Ford drehte noch im selben Jahr eine 50minütige Semidoku oder wie man es nennen soll; 1976 kam ein Midway-Spielfilm im Surround-Tonverfahren in die Kinos, der mich damals jedoch trotz Charlton Heston, vieler anderer Stars und dem angeblich besonders realistischen Surround, für welches das Kölner Residenz extra ausgestattet wurde, nicht sonderlich beeindruckte.
Ob der neue Film wesentlich besser ist, kann ich nicht beurteilen, denn dank Kollegin Antje Krumm konnte ich mal wieder nicht in die Pressevorführung. Sie hat, wie meine Stammleser wissen,  nicht viel anderes zu tun als freien Journalisten, auch denen mit Presseausweis wie mir, die Suppe zu versalzen und wird dafür noch bezahlt.

Man sagt, dass immerhin erkennbar wird, wo die 100 Millionen des Budgets geblieben sind, also kam wohl nicht alles aus dem Computer. In jedem Fall verstehe ich Kollege Jörg Taschmann nicht, der sich über das martialische Auftreten der Männer und das devote von Mandy Moore aufregt, und dass keine Schwarzen dabei sind. Ist es wirklich so schwer, historische Situierungen nicht mit heutigen Maßstäben zu verwechseln? Schwarze und Frauen hatten damals nichts zu melden, insoweit ist der Film immerhin historisch korrekt. Die Japaner werden im Film als "Japs" bezeichnet, und das ist noch harmlos, gängig war im wirklichen Krieg auchauch "Monkeys"; aber man wollte es sich mit dem asiatischen Kinomarkt nicht zu sehr verderben.
Taschmann fragt, warum Roland Emmerich den Film überhaupt diesen Film gedreht hat. Nun, zunächst weil er auch er seine Miete zahlen muss und zweitens womöglich als Beweis, dass auch Regisseure von der rosa Fakultät so richtig auf den Putz hauen können, wenn es um Heldentum richtiger harter straighter Männer geht, auch wenn es für sie eine fremde Welt ist. Wikipedia informiert übrigens mal wieder falsch: Der Neckruf "Master of Desaster" ist nichts Besonderes, da ist Emmerich nicht der Erste, schon Produzent Irwin Allen (Flammendes Inferno) wurde so genannt.

Frei nach Axel Springers Erben: Bild´ dir deine Meinung, geh´ ins Kino. Langweilig wird Midway - Für die Freiheit sicher nicht. (ama)



King King trifft mal wieder Godzilla

Im März 2020 im Kino nämlich, angeblich ist Godzilla vs. King Kong (Arbeitstitel) schon fertig. Inhaltlich soll er an Godzilla II, King of the Monsters, der Ende May anlief,  anknüpfen, aber was heißt schon inhaltlich? den bisher veröffentlichtrn Szenen nach zu urteilen hat das neue Werk für die Schauspieler nicht mehr als das zu bieten, was Charlton Heston einst die "Hey look at that!"-Rollen nannte. Und es ist mithin kein Remake des Films von 1962. Gottlob, möchte man meinen. (fb)




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