Freitag, 20. September 2019

Neu im Kino





 Krankheitshalber und aus dem bekannten, mehrfach geschilderten Grund diesmal keine eigentlichen Reviews, sondern nur einige Hinweise, die mir wichtig erscheinen.
Brad Pitt könnte glatt eine Art neue Inkarnation von David Bowies Major Tom sein, wenn er ein paar Jahre jünger wäre. Immerhin sieht er indes noch knusprig genug aus, um in einem Film die Rolle des (reifen) Sohns statt der Vaterrolle zu mimen, und zwar in dem spacigen SF-Werk Ad Astra. Der Harr Papa ist im All verschollen und der Sohnemann geht beherzt auf die Suche. Über die Qualität des Films gehen die Meinun- gen auseinander, wir konnten ihn leider noch nicht sehen.

Das gilt auch für Downton Abbey. Wenn Kinoversionen erfolgreicher Fernsehserien ins Kino kommen, geht es meistens gründlich schief, Paradebeispiel war vor 20 Jahren Mit Schirm, Charme und Melone. Und diesmal? Es geht um den britischen König höchstpersönlich nebst Gattin, die in Downton Abbey zu Besuch erwartet werden.


Obwohl ein deutscher Film, wurde Systemsprenger allgemein gelobt und erhielt schon Preise. Wahrscheinlich Geschmackssache. Auf jeden Fall interessant und schon seit zwei Wochen im Kino ist Die Agentin: Diane Kruger/Krüger, unser blonder Traum in Hollywood spioniert, auisgerechnet für den israelischen Geheimdienst Mossad (der angeblich seinen Namen geändert hat, nix Genaues weiß man nicht, ist halt geheim; der russische Geheimdienst änderte vier- oder fünfmal seinen Namen).
Und die Stallone-Fans dürfen sich freuen: der neue, bereits vor Wochen hier angekündigte und wohl endgültig letzte Rambo-Film ist gestartet. (fb)





Zoff um Kontakt der AfD zur hessischen Filmförderung







Wegen eines Gesprächs, das Filmförderungschef Hans Joachim Mendig mit AfD-Lenker Jörg Meuthen führte, soll er nun zurücktrten. Das fordern über 300 Künstler, mehrheitlich natürlich Filmschaffende.








Sollte man diesem Mann den berühmten Gebrauchtwagen abkaufen? Wir meinen: Ja. Sieht so ein Rechtsradikaler aus? Wir meinen: Nein. Eher ist da schon verwunderlich, dass Herr Mendig in seiner Eigenschaft als Film- produzent ein Filmförderungsgremium leitet. Solange er jedoch sich selbst keine Gelder zuschanzt (er ist schließlich Hesse und kein Österreicher), wäre auch das in Ordnung.

Mehr dazu im nächsten Heft.





Gesichter, die uns auffielen: Elisabeth Müller










Apropos Alpenländer: Der Schweiz verdanken das deutsche Theater und der deutsche Film eine Reihe bemerkenswerter Künstler, man denke nur an Bruno Ganz oder an Liselotte Pulver. Die gebürtige Baselerin Elisabeth Müller war ein Star der 50er Jahre, sie vertrat im Gegensatz zur Pulver das weniger komödian-tische Fach, sie verkörperte einen ebenfalls charmanten, aber ernsteren Frauentypus, mehr in Richtung Ruth Leuwerik, nur jünger, Typ ideale Schwiegertochter.

Am Züricher Schauspielhaus war sie in der Urauführung von Zuckmayers Des Teufels General als Schauspielerin Diddo mit dabei (die Rolle, die in Käutners Verfilmung Marianne Koch spielte). Ihre Filmrollen mochten oft etwas hausbacken wirken; dass sie auch anders konnte, zeigte sie zum Beispiel in den 70er Jahren, wieder am Theater, als Ibsens Nora.
Bemerkenswert sind ihre Auftritte in Hollywood-filmen, neben Robert Mitchum in einem Kriegsfilm von Rober Aldrich, Hügel des Schreckens, der allerdings in Griechenland gedreht wurde; und in Die Macht und ihr Preis mit Robert Taylor als Partner. 2008 ist Elisabeth Müller im Alter von 80 Jahren gestorben. (fb)