Dienstag, 8. Mai 2018

Tipp bzw. Anti-Tipp






In Ägypten ist ein Blogger, der auch schon mal satirische Videos auf Youtube hochlud, verhaftet worden. Dann wollen wir mal testen, wie es an dieser Stelle mit der Meinungsfreiheit bestellt ist: Mir fehlt schon lange jedes Verständnis dafür, dass der deutsche Steuerzahler, der nun schon seit Jahren den griechischen Staat durchfüttert, auch noch Griechenfilme wie den neuen über den Komponisten Theodorakis cofinanziert. Ganz generell kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass von jedem Euro, den uns der Fiskus aus der Tasche zieht, ca. 50 Cent schon mal direkt ins Ausland überwiesen werden.
Auch ansonsten fast nur Mist, was diese Woche anläuft. Der Buchladen der Florence Green ist sehenswert wegen Emily Mortimer, das war´s. Alles Nähere im neuen Heft.






Deutschland, deine Musterschüler

Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen, Volksvertreter verkaufen das Volk, eine alte Weisheit und nichts Neues, nur ist es in diesem unserem Land wieder mal besonders schlimm. Ein Vertreter der Bundesregierung hat heute in Genf vor einer Menschenrechtskommission Versäumnisse in der Frage der Menschenrechte eingeräumt. Warum tat er oder sie das? Es ist Aufgabe der Regierung, die Interessen des Landes zu vertreten, und dazu gehört das Aufrechnen möglicher Mißstände gegenüber Positivem, gerade auch dann, wenn es um das Image im Ausland geht.

Die heutige BRD ist nicht erst seit heute das ausländerfreundlichste Land der Welt, Ausländer genießen nicht selten mehr Rechte und finanzielle Leistungen als Inländer, so weit sind wir schon. Wir können offenbar einfach nicht von unserer falsch verstandenen freiwilligen Musterschüler-Rolle ablassen, in einem Übermaß, das im Ausland mißverstanden wird und bisweilen lächerlich wirkt, bis hin zum Protest. Ein Beispiel unter vielen waren vor kurzem die Demos in Köln und Berlin, wo hunderte Bürger mit einer Kippa auf dem Kopf agierten, um den mosaischen Mitbürgern ihre Solidarität zu bekunden, nachdem in berlin ein orthodoxer Jude auf der Straße belästigt worden war. Derlei Aktionen wie Demos mit Kippa werden von der älteren Generation in Israel und anderswo mitunter fälschlich als Versuch aufgefasst, sich endgültig vom Image des "Landes der Täter" reinzuwaschen  -  sie kennen also die deutschen Medien nicht. Aber es kommt noch ärger: Manche Juden nahmen überhaupt Anstoß daran, dass hier die Kippa in der Öffentlichkeit getragen wurde, obwohl sie eigentlich nur in die Synagoge gehört. Man könnte hier also bestenfalls lernen, es mit der politischen Korrektheit den Adressaten ohnehin nie völlig recht machen zu können. Dem steht jedoch die deutsche Gründlichkeit im Wege, die auf Teufel komm raus den nächsten Versuch dann eben anders gestalten wird, vielleicht mit neutraler Kopfbedeckung  -  oder den Einspruch einfach verdrängt, weil nicht sein kann, was nicht sein darf.

So darf es freilich auch nicht sein, dass Flüchtlinge die Fahne mit dem Davidsstern verbrennen, gut gemeint, zweifellos, und doch auf der Basis einer absurden Staatsdoktrin: Wasch mir den Pelz, aber mach mich nicht nass. Nimm unsere Gastfreundschaft, das Geld, die Wohnungen, die Mädels, aber verhalte dich im übrigen genauso politisch korrekt wie die deutschen Gutmenschen-Masochisten. Das konnte ja nicht gut gehen. Nachdem vor der israelischen Botschaft von einem Ausländer eine Davidsfahne verbrannt worden war, weil Präsident Trump Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkannt hatte, telefonierte unser Steinmeierchen mit seinem israelischen Amtskollegen und bat um Vergebung. Und das ganze oben geschilderte Theater über 70 Jahre nach Kriegsende. Kein anderes Staatsoberhaupt hätte eine solche Geste für nötig gehalten. Wird in Berlin ein Jude angepöbelt, kommt dies sogleich bundesweit in die Medien. Als vor ca. zehn Jahren in Sevilla eine Spanierin von einem Afrikaner vergewaltigt worden war, wurde erst mal eine Woche lang in den Straßen Sevillas  -  nicht etwa demonstriert, sondern es wurde Jagd auf jeden gemacht, der irgendwie ausländisch aussah. Eine Woche lang. In Deutschland, jedenfalls in Berlin und im Rheinland, sicher aber auch in Hamburg und anderswo ist es bereits nicht mehr erlaubt, einen Ausländer als Ausländer zu bezeichnen, schon gar nicht Vergewaltiger und Mörder.

Ich sage schon seit Jahren, dass die Französische Revolution in einem Punkt ihrer drei Forderungen in Deutschland erfolgreicher war als in Frankreich daelbst, in puncto Gleichheit. Mit Freiheit hatten wir ja noch nie viel am Hut, das bisschen erkämpfte bürgerliche Freiheit wird täglich durch den digitalen Ausbau des Überwachungsstaates mehr und mehr unterminiert, die Meinungsfreiheit von den politisch korrekten Gutmenschen beschnitten; Brüderlichkeit manifestierte sich dann, wenn es nahezu aussichtslos war wie in den 50er Jahren, als man für die "Brüder und Schwestern" in der Zone nicht viel mehr tat als abends Kerzen ins Fenster zu stellen. Nur in der Gleichheit, da wollen wir uns von niemandem übertreffen lassen. Das principium individuationis hatte es schon immer schwer hierzulande, deshalb gibt es auch so wenige Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten, im Film, in den Medien, in der Politik, auf allen Ebenen.

Deshalb sind wir im Sport gerade in den Mannschaftssportarten wie Fußball und Mannschaftsrudern Weltspitze. Ich bin nicht der Erste, dem dies auffällt, aber es gehört in diesen Kontext. Nehmen wir mal den ehemaligen Weltklassesportler Bodo Illgner, in seiner Eigenschaft als Torwart für deutsche Verhältnisse schon Individualist. Ein Journalist forschte während Illgners Hoch-Zeit bei ihm mal nach Ecken und Kanten, hatte er vielleicht ein verwegenes Poster zuhause hängen wie einst Paul Breitner das Mao-Bildnis? Nein, die Suche verlief ergebnislos, und Illgner nahm es meinem Kollegen auch nicht übel:"Ich bin einfach nur der gute Torwart."
Ist das nicht rührend? Nichts gegen Herrn Illgner und seine tollen sportlichen Leistungen, Leute wie er trugen dazu bei, das Ausland daran zu erinnern, dass es auch ein Deutschalnd NACH 45 gibt (in ausländischen Medien kommt es kaum vor, der bekannteste Deutsche im Ausland ist und bleibt Hitler, ein gebürtiger Österreicher), allein schon daher brauchten und brauchen wir Leute wie Bodo Illgner. Was keinen Widerspruch zur allgemeinen politisch korrekten Gehirnwäsche in den heutigen Pisa- und Post-Pisa-Köpfen der Deutschen, wo nicht viel mehr als heiße Luft wabert, bedeutet.










Bodo Illgner: "Ich bin einfach nur der gute Torwart."




Und daher nach wie vor keine Obergrenze für Flüchtlinge, und jeder zweite Hartz-4-Empfänger ist Ausländer und lebt vom deutschen Steuerzahler. Wie sagte einst Henry Ford: "Wenn die Leute wüssten, wie unsere Wirtschaft funktioniert, hätten wie Revolution, und zwar morgen früh." Womöglich würde sich dann doch noch selbst in diesem unserem Land, das keine positive Identität mehr fühlt (außer bei gewonnenen Fußball-Länderspielen) etwas regen, weil es dann um den eigenen Geldbeutel ginge.
Polen nimmt nach wie vor keine Flüchtlinge auf, dafür wird in Medien wie Radio Maryja offen gegen Juden und Ausländer gehetzt. Hierzulande könnte ein solcher Sender gar nicht auf Sendung gehen oder würde sofort verboten. Nein, man hätte in Genf sagen müssen, okay, in Deutschland gibt es hier und da unangenehme Dinge, aber was beim Kapitel Menschenrechte geleistet wird, daran denken andere Staaten nicht einmal im Traum. Ein Regierungsvertreter, der nicht in diesem Sinn argumen-tiert, gehört aus dem Amt gejagt, und zwar ohne Pensionsanspruch, der deutsche Steuerzahler wird schon genügend zur Kasse gebeten. (ama)







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