Freitag, 12. Juni 2020

Kein Kredit für Antje Krumm


















Vieles wird nach dem Ende des Pandemie-Horrors oder auch schon vorher nicht mehr so sein wie jetzt. Diese neunmalkluge Prophezeiung hört man in den Medien immer wieder, und es könnte in der Tat stimmen, nur wird sich vermutlich in der Regel wieder einmal das nicht ändern, was geändert gehört und umgekehrt.
Schön wäre es zum Beispiel, wenn die Organisation der Kölner Pressevorführungen bei dieser Gelegenheit endlich von Frau Krumms Mitwirkung befreit würde, das Nähere wurde schon vor einem Jahr an dieser Stelle näher erklärt. Wie kommt sie auf die Idee, Journalisten mit Presseausweis den Zutritt zu verwehren und gleichzeitig den letzten Blogger passieren zu lassen? Das ist arrogant, und unprofessionell, aufgrund dieser Willkür ist es mir seit zwei Jahren nicht möglich, die von ihr vertretenen Filme zu sehen. Dass sie keine besondere Schönheit ist, dafür kann sie nichts, aber sie wäre gut beraten, ihre Komplexe anderswo als bei Pressevorführungen abreagieren, dort hat sie nichts mehr zu suchen.



Autokinos im Dienst des Überwachungsstaates:
neuer Angriff auf unser Bargeld

















Es stimmt gleich doppelt traurig, erstens an sich und zweitens wegen meines traditionellen Schwär-mens für Autokinos an sich. Ist es denn wirklich notwendig, das Publikum zum bargeldlosen Be-zahlen zu zwingen? NEIN, natürlich nicht, schon gar nicht in diesem unserem Land; in Brasilien vielleicht, wo der verdammte Virus (wir haben früher "der" gelernt") weit ärger wütet. Und was machen sie, die blöden Deutschen mit Auto und Lust auf Kino? Niemand beschwert sich, alles wird geschluckt und hingenommen wie üblich hierzulande, wo es noch nie eine wirkliche Revolution gab, weder 1918 noch 1989/90.

Nicht nur sehen sich Rentner und ärmere Bevölkerungsgruppen, die sich gerade noch einen Wagen, aber keinen privaten Internetanschluss leisten können und/oder wegen der eh verfassungsfeindlichen Schufa-Auskunft auch gar keinen erhalten würden, massiv diskriminiert, die Schufa dürfte es in einem wahren Rechtsstaat gar nicht geben. Diskriminiert werden auch alle, die grundsätzlich nur mit Bargeld bezahlen wollen oder können, egal ob Deutscher oder Flüchtling, In- oder Ausländer, Weißer oder Farbiger, den Schaden haben alle. Wie die Autokinos verfahren auch die mir bekannten, inzwischen wieder geöffneten Schwimmbäder.

Schlimmer als SS und Gestapo zusammen

Und das wohl am schwersten wiegende Übel: Der Überwachungsstaat reibt sich dabei natürlich die Hände. Adolf Eichmann und Heydrich würden den Schwimmbad- und Kinobetreibern heute auf die Schultern klopfen und rufen "Alle Achtung, da macht ihr uns noch was vor, tolle Idee! Wir hatten damals auch schon die ersten Elektronengehirne, aber auf so etwas wären wir nicht gekommen!" Die Technik war noch nicht ausgereift.

Bund, Ländern und Gemeinden eröffnen sich völlig neue Datenfelder und-märkte: neben den alten, die den Einkauf im Einzelhandel mit Kreditkarte überwachen, treten seit einigen Wochen Filmkunst und Schwimmspaß hinzu, etwa so: Bürger A. war seit April schon fünfmal in dem und dem Autokino, sah den und den Film, zweimal in Begleitung. Bürger B. besucht dreimal in der Woche das Schwimmbad. Im Internet sieht er gern, wie wir nachweisen können,  Erotikfilme, also versteht der Verdacht, er wolle sich im Schwimmbad vor allem am Anblick von Bikinischönheiten laben etc. etc.

Mit anderen Worten: Wir sind schon längst im Vierten Reich, wir waren es auch schon vor Ausbruch der Pandemie, aber uns Deutschen fällt noch immer etwas Neues ein. Als ob Kartenverkäufer in Kinos und Bädern in Lebensgefahr schweben würden, wenn sie Bargeld anfassen. In den Super-märkten trägt das Personal an der Kasse manchmal Handschuhe, aber auch ohne diese fallen sie nicht reihenweise tot um, ohne die grundsätzliche Gefahr verharmlosen zu wollen; und die Bakterien auf Banknoten und Münzen gab es schon immer.
Die ausführliche Berichterstattung in Fernsehen und Radio über die Taktik der Chinesen, Russen u.a., den Virus zu ihren eigenen Gunsten, etwa ebenfalls beim Ausbau der Überwachung zu nutzen, ist wohl auch deshalb so ausführlich, um vom fehlenden deutschen Datenschutz abzulenken. (fb)

Und noch eine ungute Nachricht......



Schön wär´s gewesen: Keine alten Filme im Fernsehen







Nun ja, hätte ja nicht unbedingt zur allerbesten Sendezeit sein müssen, wie es in meiner Jugend normal war. Einmal kam sogar, man glaubt es kaum mehr, an einem Freitagabend um 20.15 Uhr im 1. oder 2. Programm Fritz Langs Metropolis. Ein Stummfilm! Aber was für einer, selbst in der unvoll-ständigen Fassung. Es war wohl nur Wunschdenken des passionierten Cineasten, der diese Zeit noch erlebt hat.
In den Fernsehanstalten, jedenfalls den öffentlich-rechtlichen, wurden die Spielfilmredaktionen be- reits vor Jahrzehnten abgeschafft. Heutige Programmplaner haben in der Regel keine Ahnung von Filmgeschichte, und wenn doch, so fürchtet man teure Lizenzgebühren, die in Wahrheit gar nicht immer so teuer sein müssen. Also kein Rühmann, Albers, Clark Gable, Jean Gabin, keine Grethe Weiser und keine Marilyn Monroe - oder nur alle Jubeljahre. Stattdessen wird einfach Degeto- und anderer in den letzten Jahren verbrochener Digitalschrott wiederholt, ist ja viel billiger.

Es gibt Ausnahmen, zugegeben. So lief jetzt in der Nacht von Montag auf Dienstag um 0.15 Uhr im 3. Programm des Hessischen Rundfunks Ein Engel für den Teufel, ein italienischer Horrorklassiker von 1966 mit Barbara Steele. Ich bin kein großer Barbara-Fan, deshalb habe ich ihn noch nicht gesehen, aber es soll einer ihrer besten sein, es ist ja zugegeben auch Klasse, dass es eine Gestalt wie die Steele gegeben hat. Bei Horror ist eine späte Sendezeit auch grundsätzlich okay, aber nach Mit-ternacht? Das öffentlich-rechtliche sogenannte Qualitätsfernsehen bringt Qualität mal wieder weit-gehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit; wenngleich viele Menschen nachts arbeiten müssen, haben längst nicht alle beim Arbeiten so viel Zeit für die Mattscheibe wie die Nachtwächter.

















Jedesmal, wenn ich mich mal wieder in so einen blöden Sarg legen musste, sagte ich mir: Das war das letzte Mal, Barbara. (Barbara Steele)






Eine Ausnahme, die die Regel bestätigt. Im deutschen TV muss zwar gespart werden, aber dann bitte doch an der richtigen Stelle.

Jammern ist der Gruß der Beamten

Woran man bedauerlicherweise nicht sparen kann, das sind die Plan- und de facto Beamtenstellen bei ARD und ZDF, da kann man nicht kürzen oder gar kündigen. Eine deutsche Beamtenstelle ist so sicher wie ein atombombensicherer Bunker, und die Damen und Herren Beamten leben lange, bei den gepfefferten Gehältern geht es ihnen ja auch gut. Haben Sie schon mal erlebt, dass bei einem öffentlich-rechtlichen Sender eine Planstelle im bereich Programmgestaltung auch öffentlich ausgeschrieben wurde? Dies hat naturgemäß Seltenheitswert, Jobs bekommt man dort nur als Kabelträger, Statist etc, selbst Praktikanten- und Volontätstellen sind selten ausgeschrieben und über Beziehungen vergeben.
Die Damen und Herren Redakteure (beim WDR vor allem Damen, daher die Erklärung für das Kürzel, "Wo Dildos rotieren") hocken in den Funkhäusern auf ihren bequemen Sesseln und tun  -  nichts. Und heulen, man benötige höhere Fernsehgebühren, das können sie, schließlich kommt das Geld in ihre Pensionsfonds und nicht ins immer billiger werdende Programm.
Eine weitere Parallele zum Bunker ist oftmals nach meinen eigenen Erfahrungen das möglichst tiefe Wegtauchen und Nicht-Erreichbar-Sein, wenn man sie mal sprechen will, wir sind ja auch nur diejenigen, die mit unseren Gebühren ihren Luxus finanzieren (wir und die Werbeeinnahmen).

Es gibt einen Grund, jedenfalls bei den älteren Zuschauern, warum sie sich das überhaupt gefallen lassen, warum Otto und Ottilie Normalverbraucher das immer billiger und blöder werdende Pro- gramm über sich ergehen lassen. Sie sind nichts anderes gewohnt und nicht bereit, sich noch auf völlig neue Sehgewohnheiten, z.B. das Gucken alter Spielfilme auf Youtube (dort herrschen freilich auch miese Bildqualität und Störungen durch Werbung) oder ganz grundsätzlich auf Internettechnik einzulassen, wodurch ihnen das Angebot der Mediatheken gleichfalls verwehrt bleibt, sie wollen einfach nur gutes lineares Fernsehen wie in den 60er und 70er Jahren, sie zahlen ja auch dafür. Aber tempora mutantur, die Gebühren wurden seitdem immer höher und höher und zugleich die Qualität immer tiefer und tiefer.

Ende der 60er bis Mitte der 70er ungefähr gab es den zynisch-fatalistischen Spruch in Deutschland, man hätte zwar das schlechteste Kino, aber dafür das beste Fernsehen der Welt. Beides war übertrieben (die Kinorechte für die Schulmädchenreports und andere Streifen wurden in alle Welt verkauft, die Filme sind noch heute ansehbar), aber in der Tendenz nicht unberechtigt, vor allem in der Berichterstattung, mit dem weltweiten Netz fester Korrespondenten der ARD konnte weltweit nur die BBC konkurrieren, jedenfalls was nichtkommerzielle Sender betraf, aber vermutlich auch inklusive der Amis und überhaupt der Privaten. Tja, die Zeiten ändern sich, heute sind der deutsche Film UND das deutsche Fernsehen, im RTL-Jargon, "unter aller Sau".

Was beweist, dass wir tatsächlich immer noch immer ein beneidenswert steinreiches Land sind, eine solche Schrottproduktion Marke Degeto & Co für Leinwand und Mattscheibe muss man sich leisten können. Schade nur, dass der Reichtum nicht zuletzt in den Taschen der TV-Bonzen bei WDR, BR, ZDF etc. verschwindet, in deren Gehältern und Pensionsansprüchen.

Mit dem Jammern der Spielfilmschaffenden - oder was die Schaffenden dafür halten - sollte man uns ebenfalls tunlichst verschonen. Seit Jahrzehnten schon sind kein einziger deutscher Produzent und kein Verleiher zu finanziellen Wagnissen mehr bereit, jeder Spielfilm ist durch Fernseh- und Staats-gelder, Coproduktionen mit dem Ausland, Vorverkäufe der Rechte, Product Placement etc. bereits im Vorfeld zu hundert Prozent abgesichert. Nur eine gewisse Independentszene kämpft wacker und erbringt das Opfer der Selbstausbeutung, wird aber kaum zur Kenntnis genommen. Wenn die eta-blierte Filmwirtschaft nun aufgrund der Pandemie noch mehr Subventionen als bisher fordert, so ist das schlicht eine Unverschämtheit, Beamter bleibt Beamter.



Oscar der freundliche Cineast
















Warum heißen eigentlich beim Fernsehen und Radio die leitenden "Journalisten" Redakteure? Damit man glaubt, sie könnten schreiben, wenn sie wirklich einmal müssten.




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