Dienstag, 14. Mai 2019

Demnächst im Kino













Schweden ist Silber, Filmen ist Gold - mitunter. Dieses neue Werk mit dem zunächst mal nichtssagenden Titel Britt-Marie war hier liegt irgendwo im unteren Mittelfeld. Eine ältere Hausfrau merkt, dass sie von ihrem Mann betrogen wurde, verlässt ihn und geht zum Ar- beitsamt. Nun soll sie  in einem kleinen schwedischen Provinznest ein heruntergekommenes Jugendzentrum betreuen und auch noch die Fußballmannschaft trainieren, nur wusste das Amt offenbar nicht, dass man als Fußballcoach eine Lizenz vraucht, Britt-Marie zunächst auch nicht. Wenn etwas an diesem Film besonders bemerkenswert ist, dann neben der sensiblen Leistung der Hauptdarstellerin die unglaublich herablassende und kränkende  Art, mit der die Kinder, gerade auch die mit Migrationshintergrund, Britt-Marie zunächst begegnen, wie einem Menschen driter Klasse. Leider keine unrealistische Darstellung. Kinostart am 13. Juni.

Zwischen den Zeilen (genauso nichtssagend) ist der drittneueste Film mit Juliette Binouche und kommt erst jetzt in die deutschen Filmtheater. Regie führte Olivier Assayas, der sich vielleicht doch aufs Drehbuchschreiben für andere Regisseure konzentrieren sollte. Sein Opus fällt unter eine Kategorie, die wir Filmkritiker ganz besonders lieben, nämlich Illustriertes Hörspiel  -  ich bin kein Assayas-Experte, aber genau das war bei Die Wolken von Sils-Maria auch schon der Fall: zuviel geschwätziger Dialog, zuwenig zum Gucken, unterm Strich zu langweilig und nur was für Binouche-Besessene.
Kinostart am 6. Juni. Mehr zu beiden Filmen im nächsten Heft.




In eigener Sache

Hoffentlich noch in diesem Monat werden an dieser Stelle wieder öfter und regelmäßiger Filmankündigungen und andere Beiträge erscheinen, denn es wird einen zusätzlichen Autor geben.




Berlins Babylon mit eigenem Stummfilmorchester

1929 eröffnete das Babylon, gerade noch in der Endphase der Stummfilmära. Seit einiger Zeit verfügt das Lichtspielhaus, man glaubt es kaum, über ein eigenes kleines Filmorchester, dass bei den gelegentlichen Aufführungen von Stummfilmen diese live begleitet. Dies ist meines Wissens bundesweit einzigartig. Wir in Köln haben das Glück, mit Daniel Kothenschulte über einen Film- publizisten und zugleich -pianisten zu verfügen. Ich erinnere mich noch mit Freuden an den Abend, als er im Filmsaal des Museums Ludwig (wo damals noch die Cinemathek Dauermieter war) den Preis der Schönheit mit meinem besonderen Liebling Louise Brooks am Klavier begleitete, von Anfang bis Ende; sowas muss man können. Aber ein ganzes Orchester, wie einst in seligen Stummfilmtagen, diesen vielleicht Liebenswertesten aller Anachronismen gibt es wohl nur in der  Hauptstadt. Die Vorstellungen sind gut besucht bis ausverkauft, gottlob, denn das Orchester erhält keine Subnventionen.



Die Aura von Laura   -   Good News




Ihre Fans wissen ein Lied davon zu singen: Die wichtigsten Filme mit "Black Emanuelle" Laura Gemser, die uns Schülerbubis im Kölner Bahnhofskino Aki und anderswo die große weite Welt zeigten, gab es mal als 16mm-Zusammenschnitt oder Videokassette, indes liegen sie heute nicht oder kaum auf DVD und BD vor  -  und die schlechtesten und mißlungensten wie etwa Nackte Eva, trotz Jack Palance, oder Die Frau vom heißen Fluß, wo die schöne Indonesin sogar unter der Dusche die Dessous anbehält, auweia! War ja auch kein Film von Joe d´Amato.

Umso erfreulicher, dass das Label Mondo Macabro vor kurzem eine Blu-ray von einem ihrer spannendsten Werke herausgebracht haben soll, Emanuelle in America, so der englische Titel. Erscheinungsdtermin war angeblich am 6. März, dann wurde angeblich verschoben, nix Genaues weiss man nicht, das ist hier keine bezahlte Werbung und augenblicklich fehlt mir die Zeit, dem nachzugehen. Jedenfalls kündigte die Werbung eine 2K-Abtastung von einem originalen Negativ an. Schön wär´s, denn die bisherige Verson von X-Rated war in der Bildqualität eher mittelprächtig.
Jetzt fehlen nur noch gescheite Editionen der anderen Meisterwerke, Nackt unter Kannibalen, Laura - Eine Frau geht durch die Hölle und wie sie alle heißen. Man darf wieder hoffen.




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